Nein heißt auch weiblich nein

Sexuelle Belästigung ist spätestens seit Me Too ein öffentliches Thema. Meistens geht es dabei um Männer, die Frauen mit Kommentaren, mit psychischen und physischen Übergriffen verletzen, ihre Macht beispielsweise im Beruf ausnutzen, ihre körperliche Überlegenheit zum Schlimmsten gebrauchen. Doch es geht auch anders: Als Frau von einer anderen Frau sexuell belästigt werden.

Sie verstand es nicht, vielleicht konnte sie mich akustisch nicht hören, oder meine Sprache nicht gut, meine Gesten waren offensichtlich, aber vielleicht war es ihr einfach egal. Ich sah ihren Mund sich bewegen, sie redete permanent auf mich ein, aber ich hörte nur ein lautes Summen … ihre Hände griffen überall an meinen Körper, fest und aufdringlich, sie versuchte immer wieder, mich zu küssen und wenn es ihr gelang, dann nur, weil sie mein Hände festhielt …

Ich schaffte es irgendwann, wegzulaufen und sah sie den ganzen Abend nicht wieder. Später erfuhr ich dann, dass sie mich noch lange gesucht hatte, aber das sei ihr jetzt auch egal; sie wolle keinen Kontakt mehr mit jemandem ,,wie mir, die diskriminiert und ein Problem damit hat, wenn Frauen auch auf Frauen stehen“.

Die Situation war eindeutig ein sexuell ungewollter Übergriff, #MeToo! Anscheinend gilt das nur im Land der Heterosexualität.

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